Ansbach – das Raubtier- und Exotenasyl e.V. erfüllt gemeinsam mit dem ASB-Wünschewagen Allgäu/Schwaben einen Herzenswunsch.
Die Anfrage des ASB-Wünschewagens Allgäu/Schwaben war für das Team des Raubtier- und Exotenasyls e. V. etwas ganz Neues. Der ASB „Letzte Wünsche Wagen“ erfüllt todkranken Menschen einen letzten Herzenswunsch. Die Anfrage klingt erstmal simpel, denn der Herzenswunsch der Patientin ist es, einer Raubkatze nahe zu sein. Wer das Raubtier- und Exotenasyl e. V. kennt, weiß, dass es bei uns möglich ist, einem Tiger mit einem Abstand von gut 1,5 Metern in die Augen zu schauen.
Die Herausforderung lag in der kurzen Vorbereitungszeit, denn der Wunsch musste schnell erfüllt werden, da der Patientin vom Wünschewagen nur noch wenige Wochen blieben. Der letzte Wunsch einer Raubkatze noch einmal nahe zu sein, konnte somit nicht auf die Zeit nach den Besuchseinschränkungen durch die Pandemie verschoben werden. Es wurde vorab ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt, welches vom Gesundheitsamt abgesegnet wurde.
Am Montag den 08.02.2021 war es endlich soweit. Während der Wünschewagen seinen Fahrgast abholte und in Richtung Ansbach unterwegs war, wurde im Raubtier- und Exotenasyl e. V. schon fleißig Schnee geräumt. Vor Ort wurden die ehrenamtlichen Helfer des ASB-Wünschewagens mit ihrem Fahrgast von zwei Vorstandsmitgliedern des Raubkatzenasyls begrüßt. Der Kälte geschuldet startete die Tour im geschützten Tigercafé. Wenige Meter von dessen Eingang entfernt stand der fast 220 kg schwere Tiger Boris und beäugt kritisch die Krankentrage der Patientin. Denn so etwas hatte er hier noch nicht gesehen.
Leider ließen es die Eiseskälte und der Gesundheitszustand der Patientin nicht zu, einen Rundgang zu unternehmen. Deshalb entschloss man sich eine virtuelle Führung durchzuführen. Um den Wunsch trotzdem so gut wie möglich zu erfüllen wurden unsere kleinen Raubtiere zur Patientin gebracht anstatt umgekehrt. Zuerst kam die zutrauliche Frettchendame Mili ins Tigercafé. Die kleine Mili genoss die Streicheleinheiten sehr und kuschelte sich entspannt und zufrieden an die Patientin. Ein herzerwärmender Moment für alle. Nach Mili dürfte noch ein weiterer Bewohner des Raubtierasyls zum Kuscheln kommen. Unser Bengalkater Toby wurde an der Leine ins Tigercafé gebracht. Die zwei Brüder Toby und Percy sind es gewohnt an der Leine zu laufen. Dies ist Teil der des regelmäßigen Trainings, welches der Tierbeschäftigung dient. Erstmal beschnupperte Toby alles neugierig. Als er jedoch die kuschelbedürftige Patientin bemerkte zögerte er nicht, sondern ging zielstrebig in Richtung Krankentrage und suchte den Kontakt zur ihr. Er genoss die ausgiebigen Streicheleinheiten, dreht sich auf den Rücken und hatte sofort Vertrauen. Letztendlich wurde es Zeit sich zu verabschieden. Hierfür kam der Fahrgast mit seiner Krankentrage nochmals auf die Terrasse des Tigercafés, um Boris aus gut 4 Meter Entfernung in seiner vollen Größe zu sehen, der sich zwischen seinen Weihnachtsbäumen gerne präsentierte. Nach einer herzlichen Verabschiedung trat der ASB Wünschewagen Allgäu/Schwaben die Rückreise an.
Dies war für alle Beteiligten ein sehr schöner, aber auch emotionaler Tag.
Letzte Wünsche wagen- das ermöglicht der ASB Wünschewagen Allgäu/ Schwaben. Unser ehrenamtlich getragenes und aus Spenden finanziertes Projekt erfüllt Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Herzenswunsch und fährt sie gemeinsam mit ihren Familien noch einmal an ihren Lieblingsort. www.wuenschewagen.de. Durch Ihre Spende werden Wünsche wahr.
Pressemitteilung: PR_Raubkatzenasyl_erfuellt_Herzenswunsch